Verschiedene Wege in eine biodiversitätsfreundliche Zukunft – jetzt wird’s konkret [04.12.24]
Am 17. und 18. Oktober 2024 fand das dritte BEATLE Praxisrat-Treffen im Blauen Saal der Universität Hohenheim unter der Leitung von Hannah Bücheler statt. In dem zweiten Treffen wurden bereits vier Szenarien als mögliche Wege zu einem biodiversitätsfreundlichen Agrar- und Ernährungssystem vereinbart. Nun ging es darum, die einzelnen Aktionen dieser Pfade zu konkretisieren, nochmal gezielt den Aspekt „Transformation“ aufzugreifen und den Übergang in die Modellierung der Szenarien vorzubereiten. Als das dritte von fünf geplanten Treffen bildete dieses also die Halbzeit.
Als Vorbereitung für das Treffen erhielten die Teilnehmenden den aktuellen Stand der vier Transformationsszenarien: je Szenario ein Narrativ das die Kernlogik des Szenarios beschreibt und eine lange Liste an Aktionen für die Umsetzung. Ziel des ersten Tages war es, diese vier Szenarien zu konkretisieren. Hierfür stand nach einer kurzen Warm-Up Runde und einem Rückblick, die erste Aufgabe an. Es galt, die vier Szenarien mit anschaulicheren Titeln zu versehen, was mit viel Diskussion aber auch Heiterkeit passierte. Danach ging es in ein „World Café“ wobei an verschiedenen Tischen jeweils ein Szenario von einer Gruppe besprochen und die dazugehörigen Aktionen weiter konkretisiert wurden. Anschließend wechselten die Gruppen, bis jede Person an jedem Szenario gearbeitet hatte. Hier wurde heiß diskutiert, Aktionen ergänzt und dann wieder gestrichen, und kreative Ideen für eine Umsetzung der Aktionen gesammelt. Nach dieser intensiven Phase ging es zu einem wohlverdienten gemeinsamen Abendessen.
Am Freitagmorgen in aller Frühe wurden zunächst die Ergebnisse des vergangenen Abends mit frischen Augen überprüft und einzelne Punkte im Plenum diskutiert. Dadurch ist die Entwicklung der qualitativen Szenarien so gut wie abgeschlossen – jetzt heißt es für das BEATLE Team, diese final auszuformulieren und eine weitere, schriftliche Feedback-Schleife mit den Teilnehmenden zu drehen.
Nach der Kaffeepause wurde nochmal bewusst die Transformations-Brille aufgesetzt: die Teilnehmenden wurden gebeten – unabhängig von Realisierbarkeit und Konsensfähigkeit – zu überlegen, was über unsere bisher definierten vier Szenarien hinaus Transformationsansätze sein könnten. Ein kurzes Intro inklusive einer klassischen Definition von Transformation und vorbereitete Inputfragen sollten den Teilnehmenden helfen, über den Tellerrand und den eigenen Alltag hinaus zu blicken. Doch auch ohne diese Fragen sprudelten die Ideen nur so und es wurden nochmals kreative Ansätze gesammelt. Nach einer kurzen Punktebewertung durch die Teilnehmenden, wurden die drei Top-Ideen in Gruppen weiterausgearbeitet und anschließend aus Perspektive einer für den Ansatz relevanten Figur im Plenum vorgestellt. Nach dieser unterhaltsamen Vorstellung wurde kritisch diskutiert, ob die dargestellten Szenarien wirklich einen radikalen Wandel bedeuten.
Im abschließenden Teil der Veranstaltung präsentierte Saskia Osterkamp das weitere Vorgehen im Projekt. Im nächsten Schritt wird sie die im Praxisrat beschlossenen Szenarien in Absprache mit den Teilnehmenden mit konkreten Kennzahlen untermauern. Parallel dazu entsteht ein ökologisch-ökonomisches Modell, das in der Lage sein wird, gesellschaftliche, ökonomische und ökologische Auswirkungen der detaillierten Szenarien zu simulieren. Dieses Modell soll die Entscheidungsfindung im Praxisrat unterstützen, mögliche Hemmnisse identifizieren und Erfolgsfaktoren aufzeigen.
Das BEATLE-Team freut sich sehr über die rege Teilnahme und bedankt sich herzlich bei allen Teilnehmenden für ihre Zeit, ihre motivierte Mitarbeit und die wertvollen Gespräche.
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